Allgemeine Situation im Bordelais

"Die Qualität des Jahrgangs 2017 ist wesentlich besser, als die meisten erwartet haben. Die Weine der grossen Namen können hinsichtlich ihrer Qualität mit dem raffinierten Jahrgang 2012 oder mit dem strukturierteren und frischeren 2014er verglichen werden".

James Suckling, einem der weltweit besten und einflussreichsten Weinkritiker

Das Jahr 2017 war relativ warm und der Frühling ausgesprochen sonnig. Die Weinlese fand darum 10 bis 15 Tage früher als üblich statt. Allerdings wurden bei den Rebbergen, die in einigen Appellation vom historischen Frost von Ende April oder von den heftigen Gewittern und Hagelschlägen Ende August betroffen waren, die Trauben zu unterschiedlichen Zeiten geerntet wurden. Diese klimatischen Widrigkeiten beeinflussten die Menge. Sie liegt 40 bis 50% unter jener von 2016 (zur Erinnerung: 5,77 Millionen Hektoliter). Damit ist der Jahrgang 2017 in der Gironde mit 2,9 bis 3,50 Hektoliter die schwächste Ernte der letzten 50 Jahre.

Die Weissen

Frische, lebhafte und ausdrucksvolle Weissweine mit herrlicher Komplexität der Aromen und guter Ausgewogenheit am Gaumen.

Die Roten

Rotweine mit beeindruckender aromatischer Ausdruckskraft, Farbe, Frucht und Frische. Sie sind rund, geschmeidig und ausgewogen am Gaumen. Das verspricht ein guter Jahrgang zu werden. In den vom Frost betroffenen Gütern wurde das Gleichgewicht der Assemblagen mitunter angepasst, was dennoch zu höchst interessanten Weinen führt. In den Appellationen Saint-Julien und Margaux sind besonders gelungene Beispiele zu verzeichnen, Weine mit erstaunlich ausdrucksvollem Bouquet, angenehmem Tanningerüst, konzentriert und bereits sehr harmonisch. Die Pauillac und Saint-Estèphe verfügen über eine bemerkenswerte Tanninstruktur und einen runden, eleganten Körper. Schöne Entdeckungen können in der Appellation Moulis gemacht werden, Weine mit vielschichtigen Aromen und seidenweichen Tanninen.

 

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