Erntebericht 2014

Das Weinbaujahr 2014


Das Jahr 2014 begann im Rebberg mit einem warmen, ja manchmal geradezu sommerlich heissen Frühling. Die Blüte verlief im Wallis sehr früh, in den Kantonen Waadt und Genf leicht früher als im Mittel. Der Sommer hingegen war regnerisch und kühl, so dass die Phasen des Fruchtansatzes und der Beginn der Reifung später einsetzten als üblich. Zum Glück wurden die klimatischen Bedingungen ab Mitte August wieder günstiger, so dass die Trauben optimal reifen konnten. 
Sonnige Tage und frische Nächte sind bekanntlich der Reifung der aromatischen Komponenten, der Polyphenole und der Tannine besonders förderlich. Das war denn auch im September während des ganzen Monats der Fall.
Der einzige Schatten, der dieses Bild trübte, war die Attacke der 2008 aus Asien in Europa eingeschleppten Kirschessigfliege (Drosophilia suzukii), die sich dieses Jahr wegen des milden Winters besonders stark vermehrte. Sie legt ihre Eier in die Beeren ab, worauf die Larven diese leeren, was bei Rebsorten mit engstehenden Beeren Essigfäule auslöst. Um diesem Problem zuvorzukommen, beschlossen wir, die vom Schädling bedrohten Sorten (Garanoir und Pinot Noir) frühzeitig zu lesen, das heisst schon ab dem 23. September. Nach zwei Erntetagen waren die Trauben der problematischen Parzellen im Keller, was dieser Gefahr ein Ende setzte. Die restliche Ernte konnte danach unter besten Bedingungen eingefahren werden.

Thierry Ciampi